Um was geht es?
Im Film Kill the Messenger geht es um den Journalisten Gary Webb, der bei Recherchen auf Hinweise stößt, die darauf hindeuten, dass der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA in den Drogenhandel in den USA verwickelt ist. Daraufhin begibt sich Gary Webb auf Spurensuche und enthüllt in einer Artikelserie schließlich seine Entdeckungen. Nach anfänglichem Ruhm gerät Gary Webb aber zusehends selbst in die Schusslinie, da der Wahrheitsgehalt seiner Artikel und damit seine Reputation zunehmend in Zweifel gezogen werden.
Hintergrund
Wieder einmal handelt es sich um einen Film, der auf wahren Begebenheiten beruht. Gary Stephen Webb, geboren 1955, veröffentlichte im Jahr 1996 jene Artikelserie unter dem Titel „Dark Alliance“, die ihn berühmt machte. Darin schildert er, wie Contra-Rebellen aus Nicaragua mit Wissen der CIA Kokain in die USA geschmuggelt haben, um einen Guerillakrieg zu finanzieren. Als die großen US-Zeitungen jedoch seine Glaubwürdigkeit untergraben und gewisse Zeugen ihre Aussagen ändern oder plötzlich von der Bildfläche verschwinden, gerät er selbst unter Beschuss und droht am Ende nicht nur seinen Job zu verlieren.
Was mir daran gefällt
Diesem Film ist anzumerken, dass großer Wert auf eine authentische und realistische Schilderung der Ereignisse gelegt wurde. Vergeblich sucht man nach Szenen, die überspitzt oder übertrieben dargestellt werden. Bei Gary Webb (gespielt von einem brillanten Jeremy Renner) handelt es sich einfach um einen normalen Durchschnittsbürger, der den Schneid besitzt, seinen Job ungeachtet der damit verbundenen Risiken auszuüben. Somit steht Gary Webb sinnbildlich für mutigen, investigativen Journalismus.
Fazit
Für mich zählt Kill the Messenger zu einer Reihe herausragender Filme, die sich mit der Rolle der Medien um die Jahrtausendwende auseinandersetzen. Hierzu gehören unter anderem Spotlight und Fair Game, die ebenfalls Probleme aufzeigen, mit denen sich der Journalismus zunehmend konfrontiert sieht. Und welche Gefahren Journalisten auf sich nehmen, wenn sie trotz widriger Umstände ihre Arbeit fortführen und die Wahrheit ans Licht bringen wollen. Es ist einfach erschreckend mit anzusehen, wie leicht ein Mensch mundtot gemacht oder diskreditiert werden kann, nur um den Deckmantel des Schweigens über eine Sache ausbreiten zu können. Dies sollte uns den Wert von Investigativ-Journalismus vor Augen führen, der aufgrund der zunehmenden Konzentration im Medienumfeld immer mehr ins Hintertreffen gerät. Insofern handelt es sich nicht nur um eine aufschlussreiche, sondern auch um eine brandaktuelle Geschichte, die mich von Anfang bis Ende mitfiebern ließ.